Lebenszykluskostenrechnung

Mit der Lebenszykluskostenrechnung (englisch: Life Cycle Costing, LCC) werden die relevanten Kosten ermittelt, die für ein Produkt und die betrachteten Alternativen entlang des Produktlebenszyklus für einen oder mehrere Akteure entstehen. Für die Erstellung einer Lebenszykluskosten-Analyse gibt es noch keine Norm oder einen international anerkannten Code of Conduct.
Ökonomische Analysen gelten zwar allgemein als besonders exakt und objektiv, in der Praxis gibt es aber erhebliche Probleme durch die schlechte Datenverfügbarkeit, unterschiedliche Kostenarten (Vollkosten, Teilkosten, Plan-Kosten, Ist-Kosten), zeitabhängige dynamische Kosten, scalingabhängige Kosten, staatlich beeinflusste Preise (Subventionen, Vorgabe von Recyclingquoten etc.), Annahme unterschiedlicher Zinssätze oder Abschreibungsarten etc.

Die LCC kann vergleichbar wie eine Ökobilanz in vier Teilen durchgeführt
werden:

  • Festlegung des Ziels und des Untersuchungsrahmens,
  • Sachbilanz (Datensammlung zu den einzelnen Kosten),
  • Kosteneinschätzung,
  • Auswertung.

Da die Kosten je nach Akteur unterschiedlich hoch sind, muss zu Beginn festgelegt werden, für welche(n) Akteure die Lebenszykluskosten erfasst werden. Ökonomische Daten haben zwar den Vorteil, dass es eine übereinstimmende ökonomische Einheit gibt (von unterschiedlichen Währungen einmal abgesehen). Dennoch muss bei der Auswertung darauf geachtet werden, dass Kosten nicht immer einfach addiert werden können. So macht es beispielsweise aus Sicht von Arbeitnehmern wenig Sinn, die Löhne in Entwicklungsländern und Industrieländern einfach zusammenzuzählen, ohne die jeweiligen Lebenshaltungskosten zu berücksichtigen.
Entscheidungen und Modellierungen, die erfahrungsgemäß besonders zu beachten sind, sind in der nebenstehenden Checkliste zusammengefasst.