Sachbilanz

Sachbilanz

Für die Sachbilanz wurden Daten aus Fachliteratur, journalistischen Beiträgen, Recherchen vor Ort, sowie Angaben von Unternehmen, Industrieverbänden, NGOs und Arbeitnehmer-rechtsorganisationen ausgewertet und mit einzelnen Unter­nehmen und Stakeholdern „quergeprüft“. Aufgrund der speziellen politischen Verhältnisse in der VR China gibt es bei Datenrecherchen vielfältige Pro­bleme. Trotz umfangreicher Recher­chen konnte die erforderlichen Daten nicht vollständig recherchiert werden, im besonderen nicht Daten aus den weit vorgelagerten, produktfernen Produk­tionsprozessen wie etwa der Fertigung von elektronischen Einzelbauteilen. Gerade hier gibt es aber zahlreiche Hinweise auf soziale Probleme.

Ergebnisse

Die Ergebnisse beziehen sich von daher nur auf die vergleichsweise produktnahen Fertigungsprozesse in Zulieferfirmen mit vergleichsweise schon besseren Sozialanstandards. Aber selbst hier wurden mehrere soziale Probleme festgestellt

  • Die Arbeitsbedingungen entsprechen in fast keinem Bereich mitteleuropäischen Standards; im besonderen gibt es Verstöße gegen die ILO-Kern­ar­beitsnormen Nr. 87 und 98 (Vereini­gungs- und Gewerk­schaftsfreiheit und das Recht auf Kollektivverhandlungen).

  • Es gibt sehr viele befristete Verträge mit Wanderarbeiter(innen). Es werden dabei fast ausschließlich nur junge Frauen beschäftigt, die noch keine Kinder haben.

  • Die Entlohnung orientiert sich bei den produktnahen Zulieferern in aller Regel am gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn. Besonders bei der Be­­zahlung von Überstunden werden nationale und internationale Vorga­ben aber oft nicht erfüllt. Vereinzelt kommt es auch zu unzulässigen Lohnabzügen.

  • Die Überstundenbelastungen verstoßen in vielen Fällen gegen gesetzliche Vorgaben. In einigen Fällen gibt es Hinweise auf über 100 Über­stunden pro Monat.

Die Notebook-Produktion hat für China, die Arbeitnehmer und die regionale Bevöl­kerung der chinesischen Ostküste natürlich auch positive Effekte, die ebenso erhoben wurden (mehrere Hunderttausend Arbeitsplätze, Beitrag zur Redu­zierung der Armut). Die Lohnkosten der arbeitsintensiven Fertigungsprozesse in China können mit weniger als 30 Euro pro Notebook veranschlagt werden und liegen damit bei nur wenigen Prozent der Endpreise für Notebooks.

Opens internal link in current windowzurück